Abstract (german) | Das Verhältnis zwischen Philosophie und Theologie im Denken von Martin Heidegger ist vielschichtig und gespannt. Einerseits gibt Heidegger zu, daß seine theologische Herkunft, d.h. seine christlich-katholische Verwurzelung, für sein Denken auch richtungsweisend ist, andererseits kämpft er sein ganzes Leben lang gegen eine Theologie, die allzu sehr philosophisch geprägt ist. Zur gleichen Zeit wehrt er sich dagegen, daß sein Denken theistisch oder atheistisch genannt wird. In einer Daseinsanalytik will er Voraussetzungen schaffen, um von Gott, von Göttern, oder vom Göttlichem überhaupt sprechen zu können. Dies bringt ihn in die Nähe von Mystik, ja sogar in die Nähe von Mythologie, was vor allem in seiner Hölderlininterpretation seinen Niederschlag findet. In diesem Zusammenhang hilft ihm auch Nietzsches Rede vom Tode Gottes. Dieser Tod aber scheint weder bei Nietzsche noch bei Heidegger ein echter zu sein. Der Tod trifft bei beiden Denkern den Gott, der in Philosophie und in Theologie zum Seienden gemacht wurde. Der Gott der biblischen Theologie, und vor allem der Gott, dessen Ankunft, nach Heidegger, zu erwarten ist, nachdem das Seins-Denken ihr Gedachtes gelichtet hat, kann nicht dem Tode überliefert werden, weil er sich dem Zugriff des Menschen, vor allem in Form von Philosophie und Theologie, entzieht. |
Abstract (croatian) | The relation between philosophy and theology in Martin Heidegger’s thought is multilayered and tense. On the one hand, he admits that his theological origin, i.e. his Christian-Catholic rootedness, determines the direction of his thought, while on the other hand, he has been fighting against theology that is too much tinted with philosophy. At the same time, he opposes that his thought be called theistic or atheistic. In the analytic of Dasein he wants to create assumptions that would enable him to talk about God, gods or divine in general. This brings him close to mysticism, and even more so to mythology, which is revealed in his interpretation of Hölderlin. Nietzsche’s talk about God’s death helps him in this context. However, neither with Nietzsche nor with Heidegger does this death look like real death. Both thinkers hold that death strikes that God who has in philosophy and theology been made a being. After the thinking of the Being had thrown light upon their thought, God of Biblical theology and above all God whose coming is expected according to Heidegger cannot be left to death, because he evades human comprehension, especially one
in the form of philosophy and theology. |